Am Sonntag, den 29. Juni 2014 hat die diesjährige Kunstwanderung in der Mutscheid stattgefunden. Es sind zwei unterschiedliche Routen gewandert worden, die erste Route führte von Mutscheid über Ellesheim, Ohlerath, Nitterscheid und Honerath zurück nach Mutscheid, die zweite von Reckerscheid über Berresheim, Hummerzheim und Soller wieder zurück zum Dorfhaus in Reckerscheid. Über die Wanderung von und nach Mutscheid werde ich kurz berichten.
Am Sonntagmorgen um 10 Uhr haben wir uns, geführt von Bert Hochgürtel und Alexander Beier, fotografisch begleitet von Martin Herden, mit 26 gutgelaunten Wanderleuten von dem Mutscheider Wanderparkplatz aus bei angenehmen Wanderwetter (nicht zu heiß und noch trocken) durch Wald und Wiese auf den Weg nach Ellesheim gemacht. Kurz vor Ellesheim hat sich unsere Gruppe noch einmal vergrößert, auf uns warteten nämlich schon Wanderer Nr. 27 und Dackel Nr. 1. In Ellesheim hat uns mit Klaus Werger auch bereits der erste Künstler den wir besuchen wollten, erwartet. Aus Platzgründen konnte er uns leider nur einen kleinen Teil seines über 120 Bilder umfassenden Werkes, größtenteils eifeltypische Natur- und Landschaftsgemälde und, wie es sich für einen echten Waidmann gehört, Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zeigen.
Nach kurzem Aufenthalt hat uns der nächste Abschnitt unserer Wanderung bei leider nicht mehr so angenehmen Wetter (inzwischen hatte es angefangen zu regnen) zuerst hinab in das Selbachtal, über den Ohlerather Kirchweg wieder hinaus aus dem Tal und an dem alten Sandsteinkreuz zwischen Hilterscheid und Ohlerath vorbei schließlich nach Ohlerath selbst geführt. Dort hatte uns schon unsere zweite Künstlerin, Anja Falkenstein, mit ihrer reichen Auswahl an Tonarbeiten, Geschirr und Skulpturen, erwartet. Auch in ihr Atelier, komplett ausgestattet mit Drehscheibe und Brennofen, durften wir einen Blick werfen. Zum Abschluss des Aufenthaltes in Ohlerath haben wir der dortigen, ca. 350 Jahre alten Kapelle eine Besuch abgestattet. Dies scheint Petrus wieder milde gestimmt zu haben, denn auf dem Weg zu unserer nächsten Station hörte der Regen schließlich auf.
Durch die Wiesen unter Ohlerath und Hilterscheid führte unser Weg wieder in das Selbachtal hinab und dem Selbach folgend durch den Wald hinauf nach Nitterscheid. Dort angekommen, konnte unser dritter Künstler, Wilfried Beitz, seines Zeichens Bildhauer mit dem Medium Holz, uns leider nicht persönlich in Empfang nehmen, da er zu einem Familientreffen im Schwarzwald gereist war. Freundlicherweise hatte er uns allerdings im Voraus erlaubt, dass wir uns seine in dem Wald auf seinem Grundstück stehenden Skulpturen anschauen können. Die Skulpturen reichten von einer Christus-Darstellung über Liebespaar zu Tiki-Statuen, so dass für jeden Geschmack eine Skulptur vorhanden gewesen ist.
Von dort aus sind wir, wie schon teilweise zuvor auf der Wanderung, auf dem Erft-Lieser-Mosel-Weg des Eifelvereins durch den Nitterscheider Wald in Richtung Honerath zu unserem vierten und letzten Künstler gewandert. Einen kurzen Stopp haben wir an der zwischen Nitterscheid und Honerath gelegenen Kapelle der Vierzehn Nothelfer eingelegt, von wo aus unsere Wanderführer uns zum einen den herrlichen Ausblick über die Eifel gezeigt und zum anderen die verschiedenen zu sehenden Gipfel vom Siebengebirge bis zum Aremberg vorgestellt hatten. In Honerath hat uns schließlich Allround-Künstler Paul Greven auf seinem Kunsthof erwartet und uns persönlich sowohl durch sein Atelier als auch über das gesamte Gelände geführt. Unter anderem konnten wir dort eine Arche für Pflanzen, voll besetzt mit heimischen Eifelpflanzen, eine Einsiedlerklause, einen Landepunkt von Außerirdischen und ein Loch, welches in direkter Linie zu einem Partnerloch in Neuseeland steht, besichtigen. Das neuste Objekt auf dem Kunsthof Greven stellt die „Ausgrabung“ eines römischen Tempels dar, welcher auf mysteriöse Weise plötzlich im Honerather Erdreich aufgetaucht ist, nur um von Paul Greven ausgegraben zu werden.
Nach dieser interessanten und umfangreichen Führung haben wir zum Endspurt auf direktem Weg durch den Wald nach Mutscheid angesetzt. Ihren Abschluss hat unsere Kunstwanderung durch die Mutscheid um ungefähr 15:30 Uhr in der Gaststätte Prinz bei unserem Wirt Manni gefunden, wo wir schon mit Kaffee, Kuchen und herzhaften Stärkungen empfangen worden sind und wir einen schönen Sonntag in gemütlicher Runde haben ausklingen lassen. Den Teilnehmern hat die Wanderung ausnahmslos so gut gefallen, dass die meisten sich schon entschlossen haben, im nächsten Jahr bei der Kunstwanderung auch die Reckerscheider Route auszuprobieren.
David Axer
Das war die Mutscheid-Runde:
Und das die Runde mit Start in Reckerscheid